Eckpunkte für die Begutachtung neuer Methoden

Die Begutachtungs-Anleitung „Außervertragliche Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB)“ ist ein wichtiges Werkzeug und gleichzeitig eine verbindliche Richtschnur für die Gutachterinnen und Gutachter der Medizinischen Dienste bei der Begutachtung von Neuen Methoden. Sie wurde fachlich von der Sozialmedizinischen Expertengruppe „Methoden- und Produktbewertung“ (SEG 7) erarbeitet und vom GKV-Spitzenverband als Richtlinie nach § 282 SGB V beschlossen. 

Zu ausgewählten Untersuchungs- und Behandlungsverfahren hat die SEG 7 darüber hinaus Begutachtungsleitfäden entwickelt. Hierzu gehört beispielsweise der Begutachtungsleitfaden „Adipositas-Chirurgie bei Erwachsenen“.

Die SEG 7 ist eine gemeinsame Expertengruppe der Medizinischen Dienste und organisatorisch beim Medizinischen Dienst Bund und beim Medizinischen Dienst Bayern angesiedelt. Es gibt mehrere Expertengruppen in der Gemeinschaft der Medizinischen Dienste, die unterschiedliche Beratungs- und Begutachtungsfelder abdecken. Zu den Kernaufgaben der Expertengruppen gehört es, eine bundesweit einheitliche Begutachtung sicher zu stellen. 

Was genau sind neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden?

Unter neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden versteht man diagnostische und therapeutische Verfahren, deren Nutzen medizinisch nicht oder noch nicht eindeutig geklärt ist. In den vergangenen Jahren sind Methoden, die auf dem Einsatz eines Medizinproduktes beruhen, verstärkt in den Fokus der Bewertungen der SEG 7 gerückt. Medizinprodukte umfassen eine sehr große Bandbreite von medizintechnischen Produkten, dazu gehören Verbandmittel, aber auch (Groß)-Geräte zur Diagnostik bis hin zu Implantaten wie Herzschrittmacher oder Brustimplantate. Insbesondere Methoden unter Anwendung sogenannter Hochrisiko-Produkte stehen zunehmend im Fokus der Begutachtung. Diese werden, wie andere Untersuchungs- und Behandlungsverfahren, hinsichtlich ihres Nutzens und möglichen Schadens für die Patientinnen und Patienten überprüft.

Dokumente zum Thema

  • Begutachtungsanleitung Außervertragliche Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB) ohne Fertigarzneimittel

    Richtlinien / Grundlagen der Begutachtung

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  • Begutachtungsanleitung Außervertragliche Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB) ohne Fertigarzneimittel - Anlagen

    Richtlinien / Grundlagen der Begutachtung

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  • Begutachtungsleitfaden Adipositas-Chirurgie (Bariatrische und Metabolische Chirurgie) bei Erwachsenen

    Richtlinien / Grundlagen der Begutachtung

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  • Adipositas-Chirurgie - Überprüfung und Bewertung der Evidenzlage

    Gutachten / Nutzenbewertung

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  • Drug Eluting Balloons (Medikamenten-freisetzende Ballonkatheter) an Koronargefäßen

    Gutachten / Nutzenbewertung

    Gutachten zum Nutzen und Schaden medikamentenfreisetzender Ballonkatheter (DEB) im Vergleich zur Implantation medikamentenbeschichteter Stents (DES) bei einer koronaren Herzkrankheit. Zusätzlich wurde der Nutzen und Schaden eines DEB im Vergleich zu einem unbeschichteten Ballonkatheter (POBA) untersucht.

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  • Endoskopische biliodigestive Diversionmittels Kunstoffconduit zur Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und / oder Adipositas (EndoBarrier®)

    Gutachten / Nutzenbewertung

    Gutachten der Sozialmedizinischen Expertengruppe "Methoden- und Produktbewertung" (SEG 7) zu EndoBarrier aus dem Jahr 2015 (Aktualisierung des Primärgutachtens aus 2014) Aktuelle Information: Am 22.01.2018 hat das Bfarm eine dringende Sicherheitsinformation zu EndoBarrier von GI Dynamics Inc. herausgegeben: "Am 12. November wurde das CE-Kennzeichen für die EndoBarrier-Gastrointestinalauskleidung (GI-Auskleidung) mit Applikationssystem zurückgezogen". Die Sicherheitsinformation des Bfarm ist abrufbar unter https://www.bfarm.de/SharedDocs/Kundeninfos/DE/11/2018/00638-18_kundeninfo_de.html (Link kopieren und in Browser einfügen)

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  • Spinale epidurale gepulste Radiofrequenzbehandlung

    Gutachten / Nutzenbewertung

    Im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes hat die Sozialmedizinische Expertengruppe Methoden- und Produktbewertung der MDK-Gemeinschaft die Evidenzlage zur „Spinalen epiduralen gepulsten Radiofrequenzbehandlung mit Multifunktionselektrode“ in einem Gutachten bewertet. Es handelt sich um ein sogenanntes minimal-invasives Verfahren zur Schmerztherapie, bei der durch einen endoskopischen Eingriff die Schmerzleitung durch das Rückenmark zum Gehirn dauerhaft vermindert werden soll. Die dabei eingesetzten Multifunktionselektroden zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl die Behandlung der betroffenen Nervenstrukturen mit gepulsten Hochfrequenzströmen als auch die Injektion von Medikamenten ermöglichen. In die Bewertung konnten lediglich zwei Studien (Vigneri 2014, Omar-Pasha 2011) eingeschlossen werden. Da die Studien methodisch stark limitiert und ihre Ergebnisse deshalb nur sehr eingeschränkt interpretierbar seien, lassen sich nach Einschätzung der Gutachter keine belastbaren Aussagen zum Nutzen bzw. Schaden des Verfahrens ableiten.

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  • Neue Medizinprodukte: Unzureichende Datenlage

    Deutsches Ärzteblatt

    Artikel von Dr. Annegret Herrmann-Frank und Dr. Monika Lelgemann im Deutschen Ärzteblatt, März 2013

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Ihr Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Andres Neuhaus

Prof. Dr. med. Andres Neuhaus

Leiter der SEG 7
Tel: +49 201 8327-147
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Letzte Änderung:

26.04.2023